Rückblick 2012 - FEBRUAR
Watzke, Zorc, Klopp - und Evonik verlängern!
[16.12.] Sowohl auf dem Rasen mit vier Siegen in der Liga und dem Einzug ins Pokalhalbfinale als auch in der weiteren Entwicklung des Klubs stellt Borussia Dortmund die Weichen. Die Verträge mit der Führungstroika Hans-Joachim Watzke, Michael Zorc und Jürgen Klopp werden vorzeitig bis ins Jahr 2016 verlängert, zudem weitet Hauptsponsor Evonik die Zusammenarbeit ebenfalls bis Sommer 2016 aus.
Watzke, Klopp, Zorc
Hans-Joachim Watzke schafft es, den populärsten und demnach auch begehrtesten Trainer langfristig zu binden. Daran, dass er diesen Anschlussvertrag über 2014 hinaus erfüllen will, lässt Jürgen Klopp keinen Zweifel: "In Mainz und in Dortmund durfte und darf ich das Privileg genießen, kein Nomadenleben führen zu müssen." Das Scoutingsystem, die Jugendarbeit, die Infrastruktur, das Potenzial der Mannschaft und die Leidenschaft der Fans - Klopp fallen viele Gründe ein, weitere viereinhalb Jahre beim BVB zu bleiben. Und das im Tandem mit Michael Zorc. Der frühere Mannschaftskapitän wechselte im Sommer 1998 ins Management und ist mittlerweile der dienstälteste Sportdirektor der Liga. "So haben wir es am liebsten", kommentiert er die in aller Stille und Freundschaft beschlossene Vertragsverlängerung.
Als "logischen und konsequenten Schritt, um die erfolgreiche Entwicklung der vergangenen Jahre fortzuführen" beschreibt Präsident Dr. Reinhard Rauball die Vertragsverlängerung mit Hans-Joachim Watzke und bezeichnet diesen als "Garant für Kontinuität und die zukunftsorientierte Ausrichtung des Unternehmens Borussia Dortmund, das er in hohem Maße erfolgreich entwickelt hat". Watzke trat sein Amt im Februar 2005 an, als der BVB von der Insolvenz bedroht war. Die gute Stimmung innerhalb des Vereins erleichtert Watzke nach eigenem Bekunden die Entscheidung, den ursprünglich am 30. Juni 2014 auslaufenden Vertrag vorzeitig bis zum 31. Dezember 2016 zu verlängern.
Derweil macht der BVB-Chef mit dem wichtigsten Partner selbst Nägel mit Köpfen und bindet die Evonik Industries AG um drei weitere Jahre. "Für unsere Geschäftspartner sind wir ein verlässlicher Partner, und das wollen wir auch für den BVB sein", betont Evonik-Chef Dr. Klaus Engel. Was sein Unternehmen mit dem BVB erlebt habe, sei der Traum eines jeden Sponsors: "Als wir eingestiegen sind, war der Verein noch dabei, den größten Tiefpunkt seiner Geschichte zu bewältigen. Und dann holt der BVB innerhalb von fünf Jahren den Meistertitel - auf begeisternde Art und Weise. Besser geht es nicht."
Kuba und ein cooler Sieg in Nürnberg [Fotos: firo]
Doch! Geht es! Dafür, dass es noch besser geht, sorgt die Mannschaft mit dem Doublesieg im Mai. Den Grundstein dafür legt sie mit heißem Herzen im bitterkalten Februar. Minus elf Grad zeigt das Thermometer in Nürnberg, und der BVB siegt durch Tore von Kehl und Barrios mit 2:0. Kagawa schießt Schwarzgelb anschließend zu einem 1:0 gegen Leverkusen, Großkreutz sorgt mit seinem Treffer für einen ebenso knappen Sieg in Berlin. Perisic beendet in der Nachspielzeit das Zittern im Spiel gegen Hannover 96 (3:1). Es ist der siebte Sieg in Serie. Das 17. Spiel ohne Niederlage. Borussia Dortmund verkörpert eine Konstanz wie kein zweites Team in der Liga, holt in diesem Zeitraum 45 von 51 möglichen Punkten.
"Eine Stunde lang war es ein überragendes Heimspiel von uns, auch wenn viele Dinge gegen uns liefen", sagt Jürgen Klopp nach eben jenem 3:1 gegen Hannover. Bender muss früh raus, Doppeltorschütze Lewandowski zwickt schon in Durchgang eins der Oberschenkel. "Wie sich die Mannschaft dann in jeden Zweikampf schmeißt, als hätte sie seit fünf Jahren kein Spiel gewonnen, finde ich überragend", meint Jürgen Klopp.
Zu einer Rutschpartie gerät das Pokalspiel in Kiel. Auf teilweise gefrorenem Rasen rutschen die Borussen jedoch nicht aus, gewinnen souverän mit 4:0, und der Trainer ist froh, dass sich "niemand verletzt hat".
Sebastian Kehl verlängert seinen Vertrag um ein Jahr plus Option - Mohamed Zidan verabschiedet sich indes in letzter Minute aus Dortmund. Weil sich Lucas Barrios zum Bleiben entscheidet, ist der Weg frei für Zidan nach Mainz. "Ich bin sehr, sehr stolz, dass ich dreieinhalb Jahre für diesen Klub spielen durfte", sagt der Ägypter und fügt hinzu: "Mein Herz wird immer an diesem Verein hängen."
Boris Rupert