aan het eind van Q1 van 2012...............
Schritt für Schritt stärkt China die Stellung seines "Volksgeldes" im Welthandel. Ende März wird China einen Yuan-Deal mit den wichtigsten Schwellenländern machen.
China stärkt den internationalen Status seiner Landeswährung Yuan. Einem Medienbericht zufolge will die Regierung in Peking anderen großen Schwellenländern erstmals Yuan-Kredite anbieten. Die dafür zuständige China Development Bank (CDB) werde am 29. März in New Delhi eine entsprechende Absichtserklärung mit ihren Pendants in Brasilien, Russland, Indien und Südafrika unterzeichnen, berichtet die britische "Financial Times" unter Berufung auf beteiligte Personen. Die Entwicklungsbanken von Brasilien und Südafrika bestätigten laufende Verhandlungen, wollten aber keine Details nennen.
Sollte es zu der Unterzeichnung kommen, wäre das ein weiterer großer Schritt in Richtung Weltwährung Yuan – und ein Schlag für den Dollar. Bisher hat der Yuan, der in China offiziell auch Renminbi (zu deutsch "Volkswährung") genannt wird, nur regionale Bedeutung in Asien. Doch schon im Dezember war Peking ein Coup gelungen. Ein überraschend verkündeter Vertrag zwischen dem Reich der Mitte und Japan etablierte den Yuan erstmals als bilaterale Handelswährung. Bisher werden Geschäfte zwischen den beiden größten asiatischen Volkswirtschaften zum Großteil auf Dollar-Basis abgewickelt.
Die US-Währung dominiert seit Ende des zweiten Weltkriegs das globale Devisensystem. Der Dollar ist nicht nur die überragende Handelswährung, in der auch Rohstoffe notiert sind, sondern auch die wichtigste Reservewährung. An rund 85 Prozent aller Devisengeschäfte ist der Greenback beteiligt. Der Anteil des Yuan liegt bisher im niedrigen einstelligen Bereich. Bei den Währungsreserven entfallen rund zwei Drittel auf die US-Devise.
Das jetzt geplante Abkommen würde die Bedeutung des chinesischen Zahlungsmittels schlagartig erhöhen. Die Großbank HSBC schätzt, dass im Jahr 2015 bis zur Hälfte aller Handelstransaktionen in Asien auf Yuan basieren. Bisher liegt der Anteil der chinesischen Valuta bei rund 13 Prozent.
Der Dollar schwächelt schon länger
Investoren begrüßen eine Internationalisierung des Yuan. Obwohl der Dollar in den vergangenen zwei Jahren zu den meisten Währungen aufwerten konnte, werden seine langfristigen Aussichten als nicht rosig eingeschätzt. Die US-Regierung muss mit Verbindlichkeiten von 15,5 Billionen Dollar zurechtkommen.
Wegen der Rekordschulden und der anhaltend hohen Arbeitslosigkeit fährt die Notenbank Federal Reserve ähnlich wie die EZB eine Politik der Geldschwemme, die die Probleme mildern soll. China hingegen ist das Land, das in den vergangenen zehn Jahren am meisten zum weltweiten Wirtschaftswachstum beigetragen hat. Manche Ökonomen schätzen, dass ein Drittel des globalen Konjunktur-Plus auf das Konto von Peking geht. Der Beitrag der aufstrebenden Schwellenländer insgesamt wird auf 80 Prozent beziffert.
Eine größere Rolle des Yuan ist bisher daran gescheitert, dass es der Volksrepublik an einem entwickelten Anleihenmarkt fehlt und die Währung nicht frei konvertierbar, also umtauschbar, ist. Lange Jahre war der Yuan an den Dollar gekoppelt. Peking will damit seine Exportindustrie schützen. Erst im Sommer vergangenen Jahres erlaubte Peking, seiner Währung aufzuwerten. Zum Dollar hat der Renminbi von Juni 2011 bis heute 2,5 Prozent zugelegt.
Schwellenländer fordern einen Dollar-Ersatz
Seit der von Amerika ausgehenden Finanzkrise fordern die großen Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien und China (BRIC) eine Alternative zur Ankerwährung Dollar. Sie fürchten, dass ein künftiger Verfall der US-Devise das Währungssystem destabilisieren könnte. China ist zudem selbst ein großer Halter von Greenback-Reserven.
In den Tresoren der People's Bank of China lagern US-Staatsanleihen und andere Dollar-Wertpapiere im Wert von schätzungsweise zwei Billionen. Am Donnerstag mussten am Devisenmarkt 0,16 Dollar für einen Yuan gezahlt werden.